| 84. Nimm an, ich
erkläre: “Unter
‘Moses’ verstehe
ich den Mann, wenn es einen solchen gegeben hat, der die
Israeliten aus Aegypten
geführt hat, wie immer er damals
geheissen hat und was immer er sonst getan
oder nicht getan haben mag”: Aber über
die Wörter dieser Erklärung sind ähnliche
Zweifel möglich, wie die über den Namen
“Moses” (was
nennst Du
“Aegypten”,
wen “die Israeliten”,
etc.). Ja, diese Fragen kommen auch
nicht zu einem Ende, wenn 64. wir bei Wörtern wie
“rot”, ”dunkel”,
“süss”, angelangt
wären. – “Aber wie hilft mir dann eine
Erklärung zum Verständnis, wenn sie doch nicht die letzte
ist? Die Erklärung ist dann ja nie beendet; ich
verstehe also noch immer nicht, und nie, was er
meint!” Als hinge eine Erklärung,
gleichsam, in der Luft, wenn nicht eine andere sie
stützte. Während eine Erklärung zwar auf
einer andern, die man gegeben hat, ruhen kann, aber keine einer
anderen bedarf, – es sei denn, dass
wir sie benötigen, um ein
Missverständnis zu vermeiden.
Man könnte sagen: eine Erklärung dient dazu, ein
Missverständnis zu beseitigen, oder zu
verhüten, – also eines, was ohne die Erklärung
eintreten würde; aber nicht: jedes, welches ich mir
vorstellen kann. Es kann leicht so scheinen als zeigte jeder Zweifel nur eine vorhandene Lücke im Fundament; so dass ein sicheres Verständnis nur dann möglich ist, wenn wir zuerst an allem zweifeln, woran gezweifelt werden kann, und dann ˇalle diese Zweifel beheben. |